Am 1. und 2. Juni 2024 fand mit den Wiener Landesmeisterschaften der alljährliche Turnierhöhepunkt im Wiener Tischtennissport statt. Die ATUS Langenzersdorf war mit 21 Spieler/innen und mehreren Betreuern in der Postsporthalle in der Schumanngasse vor Ort.
Am Samstag ging das Turnierwochenende um 9 Uhr mit dem Bewerb U21 männlich los. Moritz Pfeifer machte seine Sache gut und schied erst im Viertelfinale aus.
Im parallel abgehaltenen U17 Einzel Bewerb blieb Jeschurun Kümmel mit einem Matchverhältnis von 1 zu 2 in der Vorrunde auf der Strecke. Kian Dörrie und Jan Kolbert kamen über die Vorrunde ins Hauptfeld der besten 32 Spieler. Kian verlor, Jan schaffte ebenso wie die gesetzten Pia Geineder und Christian Szongott den Sprung unter die besten 16. Einzig Christian Szongott blieb es vorenthalten ins Viertelfinale aufzusteigen, wo er als Verlierer von der Platte musste.
Im folgenden U17 Doppel Bewerb standen alle drei Langenzersdorfer Doppelpaarungen Dörrie/Kümmel, Geineder/Szongott und Kolbert/Theuermann (MAR) im Viertelfinale. Mit Pia Geineder und Christian Szongott schaffte es ein ATUS-Duo ins Halbfinale einzuziehen. Dort war dann gegen die späteren Sieger Dobretsberger/Fellerer die erwartete Endstation.
Um 13:00 ging es für die Altersklasse U15 los. Im U15 Einzel ging die ATUS mit Iris Baumgartner, Aeneas Safai, Tim Weingessel, Marvin Pernegger und Theodor Hauck an den Start. Tim, Marvin und Aeneas blieben als Dritte in der Vorrunde auf der Strecke. Iris und Theodor schafften es als Gruppensieger ins 32tel-Finale. Für Iris hieß es dort Abschied nehmen. Theo schafften den Sprung unter die besten 16, wo er gegen Sebastian Kiang in einem fulminanten Spiel knapp mit 2 zu 3 den Kürzeren zog.
Im U15 Doppel kam für Baumgartner/Pernegger und Safai/Weingessel in Runde 1 das Aus. Christian Szongott musste sich mit Partner Max Theuermann im Viertelfinale geschlagen geben. Theo Hauck hatte Glück im Unglück. Weil sein Etat-mäßiger Partner ausfiel, bekam er mit Sung Chen den stärksten U15 Spieler zugelost. Das neuformierte Duo marschierte bis ins Finale, schlug dabei auch das höher eingeschätzte LSV-Paar Kiang/Purtz. Erst im Finale musste man sich Csomor/Gschanes nach wirklich gutem Spiel geschlagen geben. Theo darf sich trotzdem sehr über diesen Vizelandemeistertitel freuen.
Die letzten Bewerbe des ersten Turniertages betraf die Altersklasse U19. Das U19 Mix-Doppel war dann gleich der Langenzersdorfer Höhepunkt des Tages, weil hier auf der einen Seite Pia Geineder mit Partner Anton Kahofer von Flötzersteig großer Favorit für den Landesmeistertitel war und auf der anderen Seite weil mit Iris Baumgartner/ Jan Kolbert, Jasmin Baumgartner /Moritz Pfeifer sowie Kian Dörrie/Sylvia Neufeld gleich 4 LENZ-Paare im Einsatz waren. Gespielt wurde im „Jeder gegen Jeden“-Modus. Pia Geineder und Anton Kahofer von der Spielgemeinschaft Sportklub Flötzersteig bestätigten eindrucksvoll ihre Favoritenrolle und holten sich souverän den Landesmeistertitel ab. Die Langenzersdorfer Iris Baumgartner und Jan Kolbert waren das drittbeste Paar im Bewerb. Für Jasmin und Moritz sowie Sylvia und Kian blieben die Plätze 4 und 5.
Im U19 Einzel versuchten sich mit Pia Geineder, Jeschurun Kümmel, Moritz Pfeifer, Jan Kolbert und Kian Dörrie fünf ATUS-Akteure. Pia und Moritz kamen als Gruppensieger, Jan und Kian als Gruppenzweite in die Runde der besten 16 U19 Spieler. Dort verlor Kian 0:3. Auch Jan und Moritz hatten das Nachsehen. Sie verloren leider im Entscheidungssatz hauchdünn. Pia überstand das Achtelfinale, musste sich danach im Viertelfinale aber ebenfalls mit 2 zu 3 geschlagen geben. Bitter, beim Stand von 2 zu 0 und 5:1 sah sie bereits wie die sichere Siegerin aus.
Im U19 Doppel ging es für alle Paare im Viertelfinale los. Kian und Jeschurun sowie Pia mit ihrem zugelosten Partner Artem Krupsky (LSV) mussten sich geschlagen geben. Jan und Moritz hatten gegen ihre Klubkollegin im fünften Satz im Nachspiel das bessere Ende für sich und durften sich mit Platz 3 über einen Podestplatz freuen. Das Semifinale brachte mit den späteren Landesmeistern Kahofer/Fellerer einen übermächtigen Gegner.
Der Turnier-Sonntag stand ganz im Zeichen der Jüngsten und Ältesten. Schulter an Schulter konnte man die Allgemeine Klasse neben den U11- und U13-Spieler/innen bewundern.
Es ging um 9:00 mit dem U13 Doppel los. ATUS Langenzersdorf nominierte die drei Doppelpaare Robin Plosky/Theo Hauck, Aeneas Safai/Tim Weingessel und Ferdinand Behringer / Arthur Poppenwimmer. Letztere verloren leider im Achtelfinale ihr Spiel. Die beiden anderen LENZ-Paare schafften den Sprung unter die besten Acht. Im Viertelfinale trafen sie dann aufeinander. In einer sehr spannenden und knappen Partie setzten sich Theo und Robin mit 3 zu 1 durch. Im Halbfinale kam das erwartete Aus gegen die späteren Gewinner des Bewerbes Gschanes/Purtz.
Gute Leistungen gab es auch im U13 Einzel zu sehen. Theo, Tim, Ferdinand, Aeneas und Robin schafften es über die Vorrunde ins Achtelfinale einzuziehen. Einzig Arthur blieb hauchdünn in der Vorrunde auf der Strecke. Im Achtelfinale gab es vorzeigbare Leistungen, so musste sich Theo Hauck und Robin Plosky gegen deutlich höher eingeschätzte Spieler erst im fünften Satz geschlagen geben. Tim hingegen konnte ebenfalls einen stärker eingestuften Spieler mit 3 zu 2 besiegen und kam ins Viertelfinale. Dort hatte er mit David Purtz, österreichischer Meister in der Mannschaft, einen zu starken Gegner, darf sich aber über den geteilten 5.Platz freuen.
Erfreuliches aus Langenzersdorfer Sicht gibt es vom U11 Einzelbewerb zu vermelden. Arthur Poppenwimmer musste sich einzig dem klaren Favoriten Li Aiyu von LSV geschlagen geben. Und das gleich zwei Mal. Einmal in der Vorrunde. Einmal im Finale. In beiden Spielen war Arthur chancenlos. Daneben konnte er aber die übrigen Partien gewinnen und den Vizelandesmeistertitel erringen. Er war damit der dritte Poppenwimmer in der Vereinsgeschichte, der in einem U11 Finale gestanden ist. Der erste war Papa Patrick, der 1997 den Titel holte. 2014 war es Amir Sam, der den Vizelandesmeistertitel holte. Und 2024 ist nun Arthur an der Reihe gewesen.
Um 10:00 spielten sich drei Damen-Doppel den Titel aus. Die ATUS darf sich über die ersten beiden Plätze freuen. Im „internen“ Langenzersdorfer Stallduell besiegten Iris und Jasmin Baumgartner Pia und Eva Geineder in einem spannungsreichen Spiel mit 3 zu 2. Beide Paare konnten gewannen die übrigen Partien und haben somit Titel und Vizelandesmeistertitel inne.
Im Damen-Einzel gingen mit Titelverteidigerin Pia Geineder, Iris Baumgartner, Jasmin Baumgartner und Eva Geineder vier Langenzersdorfer Damen an die TT-Platte. In der Vorrunde A gewann Pia alle ihre Spiele glatt und kam als Vorrundensiegerin ins Halbfinale. Iris feierte einen Sieg bei zwei Niederlagen und blieb als Dritte ein Weiterkommen verwehrt.
Eva und Jasmin lieferten sich in der Vorrundengruppe B einen epischen Zweikampf, der mit 3 zu 2 an Jasmin ging. Leider blieb es für Jasmin bei diesem einen Sieg, weshalb sie den Aufstieg verpasste. Anders Eva, die zwei Siege feierte und wegen des Erfolges im direkten Duell mit Sportklubspielerin Natascha Verzi ins Halbfinale aufstieg. Dort kam es zu einem Mutter-Tochter-Duell mit Pia. Diese konnte trotz Gegenwehr klar gewinnen und wie 2023 ins Damen-Finale der Landesmeisterschaften einziehen. Dort hatte sie mit Venera Baramidze eine sehr spielstarke Noppenspielerin, der sie diesmal nur wenig entgegensetzen konnte. Pia musste eine klare Niederlage einstecken, darf sich jedoch trotzdem über Platz 2 freuen. Noch dazu wo Venera in der kommenden Saison Pias Teamkollegin in der Langenzersdorfer Damen-Bundesligamannschaft sein wird und die erhoffte Verstärkung sein wird.
Im Mix-Doppel konnte sich Pia Geineder mit Doppelpartner Oliver Kolbert (LENZ) dann für die Niederlage im Damen-Einzel revanchieren. Nachdem die Titelverteidiger aus dem Vorjahr Viertel- und Halbfinale glatt gewinnen konnten, blieben sie auch In einer knappen Finalbegegnung gegen Venera Baramidze und Shengguo Liu von den Naturfreunden Stadlau mit 3 zu 2 erfolgreich. Pia und Oliver wiederholten somit den im Vorjahr errungenen Titel. Iris und Lukas Koszik konnten sich im Viertelfinale gegen Eva Geineder mit Partner Vinzenz Schrödl mit 3 zu 1 durchsetzen und sich letzten Endes über Platz 3 im Mix-Doppel freuen. Jasmin Baumgartner und Noel Zeller verloren im Viertelfinale.
Die Herren-Doppel-Begegnungen waren nichts für schwache Nerven. Tobias und Lukas Koszik hatten bereits im Achtelfinale gegen SKFLs Hollmann/Riesenbeck mächtig Gegenwehr, konnten das Spiel aber im Entscheidungssatz für sich entscheiden. Im Viertelfinale kam es zu einem Bezirksderby gegen die Korneuburger Kirsch/Puchner. Das Langenzersdorfer Brüderpaar gingen mit 3 zu 1 als Sieger von der Platte. Mit dem selben Ergebnis mussten sie sich danach im Halbfinale gegen Exklubkollege Martin Schuster und Stefan Zaric geschlagen geben. Paltz 3 im Doppel ist aber das bisher beste Ergebnis bei Landesmeisterschaften für das Brüderpaar, das nächste Saison gemeinsam in der Landesliga antreten wird. Oliver Kolbert hatte heuer Anton Kahofer von Flötzersteig an seiner Seite. Im Viertelfinale mussten sie ordentlich kämpfen um sich gegen die U17 Doppellandesmeister Dobretsberger/Fellerer von Sportklub-Flötzersteig durchzusetzen. Das darauffolgende Halbfinale gegen Lukic/Davidov von OLYMPIC konnte mit einem Satzverlust gewonnen werden. Im Finale lag man gegen Schuster-Wenth/Zaric bereits 2 zu 1 voran. Doch das Bundesligaduo von Alt-Erlaa konnte zurückschlagen und noch die beiden übrigen Sätze für sich entscheiden. Somit blieb für Oliver der tolle zweite Platz und das weiterhin bestehende Ziel auch Landesmeister im Doppel zu werden.
Höhepunkt des Wochenendes war das Herren-Einzel. Mittendrin standen unsere stärksten Herren Oliver Kolbert, seines Zeichens 2-facher Landesmeister in diesem Bewerb, Tobias Koszik und Lukas Koszik. Alle Drei waren im Hauptraster gesetzt. Somit blieben ihnen die Vorrunde erspart. Das Trio gewann ihre erste Runde und stand Seite an Seite im Achtelfinale. Dort mussten sich leider Lukas und Tobias verabschieden. Lukas bot dem späteren Finalisten Ugljesa Lukic mächtig viel Gegenwehr, konnte aber keinen Satz gewinnen. Anders Tobias, der gegen Paul Dobretsberger phänomenal begann, zwei Sätze mit teilweise großartigen Bällen holte und sich schon als Sieger wähnte. Doch Dobretsberger hielt dagegen, und entzauberte Tobias, der sichtlich müde wurde, noch mit drei hintereinander gewonnenen Sätzen. Somit verblieb es Oliver Kolbert die Langenzersdorfer Fahnen hoch zu halten und zum dritten Mal in seiner TT-Karriere das Finale zu erreichen. Und trotz der vielen Strapazen und der immer müder werdenden Beine, schaffte es Oli Achtel-, Viertel- und Halbfinale erfolgreich zu gestalten. Aber es waren schwierige Spiele und viele lange und Kräfte raubenden Ballwechsel, die er mit Phillip Hudribusch, Laurin Groier und Stefan Zaric zu absolvieren hatte. Sein drittes Finale musste er gegen Ugljesa Lukic bestreiten, eine Gummiwand, der keinen Ball aufgibt, keine leichten Fehler macht und alles mit hohem Tempo weit hinter dem Tisch zurückspielt. Doch Oliver hat noch keines seiner Finalspiele in einem Herren Einzel bei Landesmeisterschaften verloren. Ein gutes Omen für den Langenzersdorfer. Trotz der merklichen Strapazen für beide Spieler entwickelte sich ein tolles Finale mit langen Ballwechseln und sehenswerten Rallys. Oliver mobilisierte all seine Kraftreserven und hämmerte im wahrsten Sinne des Wortes die Bälle rechts und links auf die andere Seite. „Ugli“ returnierte großartig, aber letzten Endes konnte er dem enormen Druck „unseres“ Olis nicht standhalten. Nach gewonnenem Matchball hielt Oliver 3 Finger in die Höhe, als Zeichen seines dritten Einzel-Triumpfes bei Landesmeisterschaften. Ebenso gehört es schon zu einem liebgewonnenem Ritual Olivers seinen Pokal bei der Siegerehrung in die Höhe zu strecken. Eine Siegespose, die einmal mehr zeigt, dass Oliver an diesem Tag der Größte in der Halle war. Oliver ist nach 2018 und 2021 zum dritten Mal Wiener Landesmeister im Herren Einzel.
ATUS Langenzersdorf darf wieder höchst zufrieden auf die abgelaufenen Wiener Landesmeisterschaften zurückblicken. Mit 6 Landesmeistertiteln und 25 Podestplätzen gehört man weiterhin zur Creme de la Creme des Wiener Tischtennissports. Kein Verein hat es auch heuer geschafft mehr Podestplätze als die ATUS zu erreichen.
Herausragend Pia mit 2 Titeln, zwei zweiten Plätzen und einem dritten Rang, Oliver mit 3 Finalteilnahmen in 3 Bewerben, davon 2 Titeln, einen in der Königsdisziplin „Herren Einzel“ sowie dem Damen-Doppeltitel durch Iris und Jasmin. Wir dürfen zu Recht auf alle unsere Nachwuchssportler/innen stolz sein und uns freuen dass wir Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat mit ihnen gemeinsam in der Halle stehen, trainieren und arbeiten dürfen. Chapeau!
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